NÄHTECHNIK

Die zu vernähenden Teile sollten mit einem Lötkolben zugeschnitten werden, da so die Kanten gleich verschweißt werden. Das gleichzeitige Zuschneiden zweier übereinanderliegender Teile verschweißt diese miteinander, so daß man eine nicht zu stark zu beanspruchende Fixierung erhält. (siehe Abb. 1).

Eine andere Art der Fixierung ist das Zusammenkleben beider Spinnakerteile mit UHU-Allplast. Bei dieser Methode besteht die Möglichkeit, den Kleber bei falscher Anheftung wie einen Film wieder abzulösen. Vorteilhaft ist außerdem, daß weder der Faden noch die Nadel durch Kleberückstände verkleben. Es sollte allerdings darauf geachtet werden, daß der Kleber nicht vollständig durchgehärtet ist, wenn die Teile vernäht werden. Eine zu starke Beanspruchung der Fixierung vor dem Nähen sollte vermieden werden, da durch die Beschichtung kein Kleber und auch kein Verschweißen dauerhaft hält.

Spinnakernylon ist durch seine Silikonbeschichtung sehr schwierig zu verarbeiten. Da der Stoff bei der Verarbeitung sehr leicht verrutscht, ist es von Vorteil, wenn man die zu vernähenden Teile vorher in der beschriebenen Weise fixiert. Bevor man mit dem Vernähen der zugeschnittenen Teile beginnt, sollten Nähproben angefertigt werden, um festzustellen, wie sich Spinnakernylon verarbeiten läßt, und ob die Fadenspannung richtig eingestellt ist.

Bilden sich Schlaufen auf der Oberseite des Spinnakernylons(Abb. 2), ist die Oberfadenspannung zu fest bzw. die Unterfadenspannung zu lose. Sind die Schlaufen auf der Unterseite des Spinnakers (Abb. 3), ist die Unterfadenspannung zu fest bzw. die Oberfadenspannung zu lose. Die Fadenspannung sollte so eingestellt sein, wie in Abb. 4 dargestellt. Ist die Spannung richtig eingestellt, kann mit dem Nähen begonnen werden. Um beim Nähen einen einwandfreien Transport zu gewährleisten, sollte das Spinnakernylon unter leichtem Zug mit der linken Hand durch die Maschine gezogen werden.

Zum Vernähen eines Saums kann sowohl Geradstich als auch Zickzackstich gewählt werden, wobei der Zickzackstich eine größere Dehnfähigkeit als der Geradstich hat. Es sollte mit einer Stichlänge von ca. 3 mm genäht werden, da ein zu enger Stichabstand zu einer zu starken Perforierung des Stoffes führt.

Die Schleppkante eines Drachens kann mit einem einfachen Saum (Abb. 10) oder mit einem doppelten Saum (Abb. 9) genäht werden. Der doppelte Saum hält allerdings besser und sieht einwandfrei aus.

Beim Zusammennähen zweier Segelteile wird eine einfache Kappnaht (Abb. 5 - 6) oder eine doppelte Kappnaht (Abb. 7 - 8) genäht, da diese Nähte die haltbarsten Verbindungen sind.